Tafeln und
Armutsökonomie
Engagierte Studien
zum gesellschaftlichen Wandel
Engagierte Studien
zum gesellschaftlichen Wandel
Tafelforschung als Gesellschaftskritik
Der Einstieg in dieses Forschungsfeld war 2008 meine Sozialreportage „Fast ganz unten“ (Westfälisches Dampfboot: Münster), die eine breite öffentliche Debatte auslöste und mich zu einem Öffentlichen Soziologen machte. Zeitgleich gründete ich das Tafelforum im Netz. Seitdem begleite ich die sog. Tafelbewegung und suche nach der „Topografie des Guten“ und den „Grenzen der guten Tat“ an der Schnittstelle von zivilgesellschaftlichem Engagement und einer sich verändernden (sozial-)politischen Landschaft. Von 2011 bis 2013 leitete ich das Drittmittel-Forschungsprojekt „Tafel-Monitor“. Das Zwischenfazit dieser Periode ist mein 2013 erschienenes Buch „Schamland. Die Armut mitten unter uns“ (Econ: Berlin).
Von der Tafelforschung zur Armutsökonomie
Durch einen Forschungsaufenthalt in Cambridge (UK) und eine Gastdozentur an der Universität Salzburg hat sich mein Forschungsinteresse mittlerweile verschoben. Im Mittelpunkt steht nun das Thema Armutsökonomie – und damit die Frage, wie mit Armut Profit gemacht werden kann. Aktuelle Beispiele für eine Armutsökonomie ist die „Flüchtlingsindustrie“ in Deutschland und Europa. Neben diesen direkten Formen des Profits untersuche ich vor allem solche, bei denen indirekt – z.B. auf der Basis eines moralisch eingefärbten Reputationsmanagements – Profit mit Armut gemacht wird.
2011-2014
Transformation der Lebensmitteltafeln und ähnlicher existenzunterstützender Angebote im institutionellen Spannungsfeld zwischen Angebot und Nachfrage
Gegenstand dieses drittmittelfinanzierten Forschungsprojekts war die empirische Evaluation von Nutzer- und Helferperspektiven sowie die Analyse des gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Stellenwerts des Tafelsystems. Dazu wurden bundesweit qualitative Interviews durchgeführt. Ziel des Projekts war es, einen fundierten Beitrag zur Transformation der Tafeln zu leisten. Dazu diente das Teilprojekt „Tafel-Dialog“, das sowohl Fachtagungen als auch Vorträge und breitenwirksame Publikationen umfasst.
Die Ergebnisse sowohl der Fachtagungen als auch des Forschungsprojekts wurden medial für die Webseite Tafelforum aufbereitet sowie in zahlreichen wissenschaftlichen Sammelbänden und Zeitschriften publiziert.
Träger: MWK Baden-Württemberg
Projektstatus: Drittmittelprojekt
2010-2011
Existenzunterstützende Angebote in Trägerschaft von gemeindlichen und verbandlichen Anbietern in NRW
Bei diesem Projekt handelte es sich um die erste systematische Studie zu Tafeln und ähnlichen existenzunterstützenden Einrichtungen wie Kleiderkammern und Suppenküchen in Deutschland. Sie wurde gemeinsam von den fünf Diözesan-Caritasverbänden Aachen, Essen, Köln, Paderborn und Münster bei der Forschungsgruppe „Tafeln“ in Auftrag gegeben. Ziel des Forschungsprojekts war die Evaluation tatsächlicher Hilfebedarfe und eine Abschätzung von Alternativen. Insgesamt wurden dabei rund 850 haupt- und ehrenamtliche Helfer mittels eines standardisierten Fragebogens sowie rund 40 Nutzer existenzunterstützender Einrichtungen (v.a. Tafeln) qualitativ anhand eines Leitfadens befragt.
Die Ergebnisse des Projekts wurden in der Publikation „Brauchen wir Tafeln, Suppenküchen und Kleiderkammern. Hilfen zwischen Sozialstaat und Barmherzigkeit“ dokumentiert. Die Ergebnisse des Projekts lösten eine breite öffentliche Diskussion aus. Zur Pressemeldung der Caritas NRW
Träger: Caritas Nordrhein-Westfalen
Projektstatus: Drittmittelprojekt (Auftragsforschung)