Lifelogging
und Self-Tracking

Engagierte Studien
zum gesellschaftlichen Wandel

Forschungsfeld

Von „postmediale Wirklichkeiten“…

Ausgehend vom Forschungscluster „Postmediale Wirklichkeiten“ (2008 bis 2010) der an der HFU finanziert wurde, untersuchte ich (zusammen mit Kollegen) Medien der Zukunft. Die Ergebnisse publizierten wir in zwei Sammelbänden. Hierbei entdeckte ich für mich das Thema Lifelogging und digitale Selbstvermessung –  lange vor dem Hype um Szenen wie „Quantified Self“.

… zu Lifelogging

Das war der Ausgangspunkt für eine fokussiertere Analyse von Lifelogging, der Summe aller disruptiven Technologien, die in der Form digitaler Selbstvermessung oder (mehr oder weniger freiwilliger) Lebensprotokollierung zu einer Veränderung der kulturellen Matrix führen. Unter Lifelogging verstehe ich den Versuch, das Leben eines Menschen in Echtzeit zu erfassen, indem alle Verhaltens- und Ereignisspuren multisensorisch aufgezeichnet, in einem digitalen Erinnerungsspeicher abgelegt und zum späteren Wiederaufruf vorrätig gehalten werden. Das Spektrum reicht dabei von Self-Tracking als Gesundheitsmonitoring über die Vermessung am Arbeitsplatz bis hin zu digitalen Gedächtnisse (Digital Memory/Total Recall) oder der Idee digitaler Unsterblichkeit.

Feldforschung als „Soziologie im Außendienst“

Für mein 2014 erschienenes Buch „Lifelogging. Wie die digitale Selbstvermessung unsere Gesellschaft verändert“ reiste ich zu Recherchezwecken nach Hollywood, Washington, Japan, Cambridge und Berlin – um die Entwickler in ihren Laboren und die Anwender bei ihren Meetings zu sprechen.

These der rationalen Diskriminierung

Wieder zurück im Innendienst arbeitete ich an zahlreichen Publikationen wobei sich als zentrale These die Idee der rationalen Diskriminierung herausschälte, einer Diskriminierungsform, die sich zwischen statistischer und sozialer Diskriminierung einordnen lässt, auf der scheinbar objektiven Datenerfassung beruht und zu einer Neuordnung des Prinzips des Sozialen auf der Basis einer gesteigerten Abweichungssensibilität basiert.

Forschungsprojekte

2009-2010

„idetic – das digitale Gedächtnis“

Zusammen mit sechs engagierten Studierenden forschte ich zwei Semester lang zum Thema Lifelogging. Ergebnisse des Projekts waren eine Zukunftsstudie über verschiedene Szenarien digitaler Gedächtnisse, der Prototyp einer Smartphone-Lifelogging-Einheit, ein innovatives Visualisierungskonzept sowie der empirische Test der weltweit ersten kommerziellen Lifelogging-Kamera Vicon Revue (eine Weiterentwicklung der SenseCam von Microsoft UK)

Träger: http://www.idetic.de
Projektstatus: Projektstudium

2008-2010

„Postmediale Wirklichkeiten“

Als Ideengeber und Sprecher leitete ich von 2008 bis 2010 dieses interdisziplinäre Forschungscluster, das zudem von zwei BarCamps und einer Ringvorlesung begleitet wurde. Ziel des Forschungsclusters war es, mit experimentellen, empirischen, analytischen und theoretischen Methoden Aussagen über den Einfluss von Zukunftsmedien auf menschliches Bewusstsein, Handeln und Kultur zu treffen. Ausgehend von der These eines „postmedialen“ Zustandes moderner Gesellschaften wurde nach radikal neuen Wechselwirkungen zwischen neuen Medien und verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen gefragt.

Träger: Institut für angewandte Forschung (IAF)
Projektstatus: Gefördertes Projekt